Der Bismarckturm in Sensburg

Zu Ehren des Reichskanzlers und Gründers des Deutschen Reiches Otto von Bismarck wurden nach seinem Tod in Deutschland unzählige Denkmäler geschaffen. So wurden auch in Ostpreußen seinerzeit mehrere Bismarcktürme zu Ehren des Eisernen Kanzlers erbaut. Neben dem Bismarckturm in Osterode gehört der Turm in Sensburg zu den am besten erhaltenen in Ostpreußen.

In den Jahren 1905 und 1906 wurde der Turm auf Jaenikes Höhe im Stadtpark erbaut. Angelehnt ist der Turm an das Kriegerdenkmal Forstturm in Jena. Der Turm, welcher mit Befeuerungsvorrichtung ausgestattet wurde und somit eigentlich als Bismarck-Feuersäule galt, ist 23 Meter hoch. Im Andenken an Bismarck war über dem Eingang ein Bronze-Medaillon mit der Inschrift „FÜRST BISMARCKDER BAUMEISTER DES DEUTSCHEN REICHES“ montiert. Des Weiteren wurde über dem Medaillon das Zitat von Heinrich Hoffmann von Fallersleben „Wie könnt ich Dein vergessen,/ ich weiß, was Du mir bist“ sowie an der Rückseite des Turmes die Inschrift „Dem großen Kanzler/ OTTO v. BISMARCK/ Stadt und Kreis Sensburg/ 1906“ angebracht.

Im Jahr 1950 wurde das Medaillon von den polnischen Machthabern durch einen polnischen Adler ersetzt. Die Inschriften wurden ebenfalls nach und nach entfernt. Heutzutage befindet sich der Turm nach einer Renovierung im Jahr 2003 in gutem Zustand. Der Polenadler ist nicht mehr vorhanden. Leider ist der Bismarckturm eingezäunt und verschlossen. Im Übrigen liegt das Bauwerk direkt oberhalb des deutschen Friedhofes, welcher heute noch besteht. Auf Jaenikes Höhe befanden sich neben dem Bismarckturm noch ein Kriegerdenkmal für 1866 und 1870/71 sowie ein Gedenkstein an die Befreiungskriege. Ersteres wurde in den 60er Jahren gesprengt, Letzterer im selben Zeitraum in einer Straße zugeschüttet.

Lage: Der Bismarckturm ist nicht zu verfehlen. Vom Stadtkern Sensburgs aus einfach in Richtung des hohen Funkmastes, welcher direkt neben dem Turm in der Nachkriegszeit erbaut wurde, die steile Straße hinauf gehen. Der Bismarckturm selbst ist von den Bäumen inzwischen verdeckt und daher von der Stadt aus leider nicht mehr zu sehen.

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